Die Tag- und Nachtgleiche

 

Ä Q U I N O X - am 21. März und 21. September

Diese beiden Zeitpunkte beobachten die Menschen neben Sommer- und Wintersonnenwende mit besonderer Aufmerksamkeit. 
Aussaat, Ernte, neues Licht bringt ein neues Jahr. Mit der Steuerung des Kirchenjahres wurde auf dem Konzil von Nicea im Jahre 325 ein bedeutender Beschluß gefasst: Das Osterfest sollte gemeinsam begangen werden. Deshalb wurde Ostern auf den ersten Sonntag nach Frühlingsvollmond festgelegt. Das bedeutete nicht nur für die Zentren der Christenheit, sondern auch für abgelegene Orte eine genaue Beobachtung des Frühlingszeitpunktes. 
Für das Kloster Grafschaft, 1072 vom Kölner Erzbischof Anno als Benediktinerkloster gegründet, ließen die Mönche in der Ur-Pfarrei Wormbach (800 n.Chr. gegründet) Deckenmalereien in Form von Sternzeichen anbringen. 
Es sind die einzigen nördlich der Alpen! Heinz Kaminski - früher Leiter der Sternwarte Bochum - rechnete aus, dass diese, den Sternkonstellationen entsprechend, im 12/13. Jahrhundert entstanden sind. 
Entsprechend der Ost-West-Achse der St-.Peter- und Paulkirche in Wormbach ging die Sonne auf. - genau zum Frühlingsanfang. 
Die Verlängerung ist eine Linie zum höchsten Dorf Nordrhein-Westfalens Altastenberg. 
Auf alten Karten, eine hängt im Südeingang des Kloster Grafschaft, wird das Dorf Lichtenscheid genannt. 
Es gibt noch einen Weg Am Lichtenscheid und einen Osterhügel.
Während des Neubaus des Klosters 1734 - ca. 1750, die Jahreszahlen sind über jedem Flügel in Inschriften versteckt, wurde auch die 1832 abgerissene Klosterkirche in Ost-West Richtung gebaut. 
Im Jahre 2009, 23.9. begaben sich Dieter Müller, Harald Dick, H.G. Müller-Heimes mit freundlicher Erlaubnis der Borromäerinnen in das höchste Stockwerk des Klosterturms. Dort konnten sie einen herrlichen Sonnenaufgang über der Almert sehen und fotografisch dokumentieren. Wie sich in umfangreichen Messungen und Berechnungen herausstellte, traf der Sonnenstrahl zum Herbstanfang und dann auch zum Frühlingsanfang nochmals dokumentiert, durch ein Chorfenster der alten Klosterkirche auf das aufgeschlagene Buch des Ordensgründers Benedikt, der exakt an dieser Stelle angebracht war und hier bis 1950 eingemauert war: 
Für 12 Minuten am 21.März, Frühlingsanfang, Namenstag Benedikt, letzte Messe der Mönche nach Auflösung des Klosters 1804.!!!! 
Hierzu stellt der Grafschafter Dieter Müller, Dipl.Ing. im Ruhestand, bis zum Frühlingsanfang seine GPS-Messungen, 
Berechnungen, Dokumentationen ins Internet.
Obige Aufnahmen stützten die Vermutung, dass um den 21.09. und 21.03. herum der 
Sonnenstrahleinfall der aufgehenden Sonne durch das Seitenfenster im Chorraum Richtung Statue des St. Benedikt an der Kathedralenrückwand erfolgte (geringer Südwinkel zum Strahl bei Tag- / Nachtgleiche).